Kapital | |
Team | N.N. |
Thema | Kapital Bd.1. Der Produktionsprozeß; I. Abschnitt, Ware und Geld; Kapitel 1. Die Ware (Konspekt) |
Verweis | [ Exzerpt ] |
Status | 1. Bearbeitung |
Letzte Bearbeitung | 10/2003 |
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1.1. Die Wertform oder der Tauschwert
1.2. Der Fetischcharakter der Ware und sein Geheimnis
[Der rote Faden] |
Womit anfangen in der Darstellung des Kapitals?
Anders gefragt, wo sollte Marx den roten Faden der Darstellung des Kapitals
verankern? Womit beginnen, um wissenschaftlichen Ansprüchen der Lösung des in
der Philosophiegeschichte - weil im praktischen Leben wichtigen Problem des
Anfangs - zu genügen? Hierzu müssen 3 Kriterien erfüllt sein: Der Gegenstand,
mit dem angefangen wird, muß - 1. empirisch für jeden evident sein. 2. ein
erstes, nicht weiter reduzierbares sein. 3. ein einfaches, entwickelungsfähiges
sein. Hierzu ist - wie sich zeigen läßt - als einzige Kategorie der politischen
Ökonomie die Kategorie Ware geeignet. Marxens Analyse ist keineswegs
nur subjektive Ideologiekritik der bürgerlichen politischen Ökonomie-Theorien.
Vielmehr entfaltet sich der Reproduktionsprozess des Kapitals selbst von der
Ware als dem einfachsten, abstraktesten Element der politischen Ökonomie bis zu
den komplexen, vielfach vermittelten konkretesten Elementen der
gesellschaftlichen Oberflächenerscheinungen entsprechend der Eigentümlichkeit
der durch die Widersprüche getriebenen Teilmomente der Totalität
kapitalistischer Vergesellschaftungsform. Dementsprechend sind die zu
bestimmenden Kategorien nicht nur objektive Gedankenformen, sondern zugleich
objektive Daseinsformen, gesellschaftliche Existenzbestimmungen.
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[ Zum Problem des Anfangs] |
Der erste Satz des ´Kapitals´ führt den Leser in die Warenwelt der vollen
Einkaufspassagen und somit zur einzelnen Ware als Augangspunkt der Darstellung
und Entwicklung des ´Kapitals´.
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[UNTERKAPITEL 1:Die zwei Faktoren der Ware: Gebrauchswert und Wert (Wertsubstanz, Wertgröße)] |
Die Ware hat als nützliches Ding den Faktor Gebrauchswert, ein Ding kann
verschiedene Gebrauchswerte haben, wird quantitativ in seinem jeweiligen
spezifischen Maß gemessen, ist funktional zum Gebrauch bestimmt. Gebrauchswerte
bilden überhistorisch den stofflichen Inhalt des Reichtums. In der zu
betrachteten kapitalistischen Gesellschaftsform sind sie zugleich Träger von
Tauschwert.
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[Entwicklung der Bestimmungen der Kategorie Gebrauchswert] |
Der Tauschwert erscheint zunächst als relativ, zufällig, wechselndes
quantitatives Verhältnis unterschiedlicher Gebrauchswerte. Er scheint der Ware
immanent. Jede bestimmte Ware tauscht sich mit vielen Waren, hat also
verschiedene Tauschwerte - diese drücken ein Gleiches aus - sind also
Erscheinungsform eines von ihnen unterscheidbaren Gehalts.
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[Übergang zu ersten Bestimmungen der Kategorie Tauschwert] |
Die quantitative Gleichung zweier Waren verweist auf die Gleichheit ihrer
Tauschwerte mit einem aus ihnen reduzierten gemeinsamen Dritten. Dieses kann
keinerlei Gemeinsamkeiten mit dem Faktor Gebrauchswert der Waren zu tun haben,
da der Tauschwert gerade die Abstraktion von ihm ist. Jener ist Qualität -
dieser ist Quantität.
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[Übergangsbestimmungen zur Kategorie Wert] |
Somit bleibt ihnen nur noch die gemeinsame Eigenschaft, Arbeitsprodukte zu sein
- allerdings abstrahiert von aller sinnlichen Gestalt und somit auch von den
bestimmten produktiven Momenten/Aspekten der jene Ware produzierenden nützlichen
Arbeit - abstrahiert von den konkreten Formen jener bestimmten Arbeiten - Arbeit
ohne jeden Unterschied - reduziert auf gleiche menschliche Arbeit, abstrakt
menschliche Arbeit.
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[Bestimmungsweg zur Kategorie allgemein menschliche, abstrakte Arbeit] |
Dieses Residuum der Arbeitsprodukte ist näher betrachtet eine gespenstige
Gegenständlichkeit, bloße Gallerte unterschiedsloser Arbeit. Es ist aufgehäufte
verausgabte menschliche Arbeit - kristallisiert zu Werten - zu Warenwerten aus
dieser ihnen gemeinsamen gesellschaftlichen Substanz.
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[Bestimmungsweg zu den Kategorien gesellschaftliche Substanz und Wert] |
Die Größe dieser Warenwerte misst sich nach dem Quantum ihrer Substanz - die
quantitaive Ausdehnung der Arbeit ist die Arbeitszeit - die Wertgröße erweist
sich als die gesellschaftlich durchschnittlich notwendige Arbeitszeit für die
Produktion eines durchschnittlichen Exemplars jener Warensorte - produziert
unter durchschnittlichen gesellschaftlichen Bedingungen - bewirkt von einer
gesellschaftlich durchschnittlichen Arbeitskraft. "Als Werte sind alle Waren nur
bestimmte Maße festgeronnener Arbeitszeit.« - der Wert einer bestimmten Ware
bleibt über längere Zeiträume selten konstant - er wechselt nach der
Produktivkraft der Arbeit - fällt tendenziell mit der Verkürzung der
Produktionszeit durch Einsatz neuerer Technik.
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[Bestimmungen der Kategorie Wertgröße] |
Ein Ding kann:
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[zu den gesellschaftlichen Formbestimmungen eines Gegenstandes] |
{ Damit ist die erste Wegstrecke von Kapitel 1 der Entwicklung des Knäuels (=Analysis) als roter Faden gelegt: alle Waren, eine beliebige einzelne Ware, deren Faktoren Gebrauchswert und Wert als Doppelcharakter, letzterer erfasst in seinen inhaltlichen Bestimmungen von Substanz und Größe.(d.V.)}
Nun knüpft Marx den roten Faden der 2. Wegstrecke von Kapitel 1 weiter -
ausgehend von der eben entwickelten gesellschaftlichen Substanz - als
allgemein menschliche, abstrakte Arbeit - geht über zu deren dialektischem Pol
der konkreten Arbeit - faßt die Einheit beider Momente als den jenen
doppelcharakteristischen Waren entsprechenden Doppelcharakter der wertsetzenden
Arbeit - der Verausgabung als qualitativ unterschiedliche, Gebrauchswert
produzierende, nützliche, konkrete Arbeit - als Erzeugung des stofflichen
Reichtums - sowie Verausgabung als quantitativ gleiche, Wert setzende,
allgemeine, abstrakte Arbeit - als der physiologischen Seite jedweder
Verausgabung von Arbeit im überhistorischen Sinn - als Erzeugung des förmlichen
Reichtums in Gesellschaften unabhängig betriebener Privatarbeiten - als
gesellschaftliche Grundlage von Wertakkumulation in kapitalistischer Form - des
Werts als geronnene verausgabte einfache durchschnittliche Arbeit schlechthin -
komplizierte Arbeit wird, wie die Praxis der Industrie belegt, auf einfache
Arbeit reduziert -
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[UNTERKAPITEL 2: Doppelcharakter der in der Ware dargestellten Arbeit] |
{ Mit dieser überhistorischen Stellung der menschlichen Arbeit in ihrem Doppelcharakter ist der rote Faden nun historisch-materialistisch gesellschaftlich fundamental grundiert/verankert. Marx kennzeichnet ihn als den von den bürgerlichen Ökonomen unbegriffenen Springpunkt der politischen Ökonomie. Es ist das Fundament der Wertinhalte Substanz und Wertgröße sowie des Gebrauchswerts der Ware. Nun steht noch die Bestimmung der Form aus, in der der Warenwert sich bis zur von der Naturalform der Ware geschiedenen Geldform entwickelt. (d.V.)}
Somit ist Marx zum Schluß zum Knotenpunkt Wert zurückgekehrt und legt den roten
Faden weiter als der Form des Wertes (=Tauschwert) in der 3. Wegstrecke des
Kapitel 1 als einen regelrechten Mäander - wie das obige Inhaltsverzeichnis
belegt. Jeder weiß, dass die Waren eine von ihrer mannigfaltigen Naturalform
(als Warenkörper) verschiedene gemeinsame Wertform besitzen - die Geldform.
Deren Genesis - deren Werden - wird in diesem 4 fach geschwungenen Mäander
nachgewiesen. Es ist der begrifflich nachvollziehbare Beweis, wie Ware Geld
ist. Ausgangspunkt ist:
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[UNTERKAPITEL 3: Die Wertform oder der Tauschwert] |
Entwickelt werden beide Seiten dieser Gleichung: Die beiden Pole des
Wertausdrucks: Relative Wertform und Äquivalentform. In diesem einfachsten
Wertausdruck steckt das Geheimnis aller Wertformen - das quantitative Verhältnis
der qualitativ gleichen Wertgegenständlichkeit zweier Waren ist in dieser
Betrachtung noch nicht festgelegt - im Unterschied zu festen Austauschquanta a
und b wie weiter vorn bei bestimmten Tauschwerten sucht hier der eine Pol,
nämlich die Ware A, aktiv ihren Wert in der passiven Ware B auszudrücken - dies
unruhige, noch unbestimmte Verhältnis zeigt sich in den Variablen x und y in
obigen Gleichungen - die Äquivalentform hat die eigentlich zentrale
wissenschaftliche Stellung in der Wertformanalyse und somit ebenso im
begreifenden Denken der gesellschaftlichen Verkehrungen der Kapitalformen - die
Äquivalentform besitzt nämlich drei Eigentümlichkeiten - erstens: der
Gebrauchswert wird zur Erscheinungsform seines Gegenteils, des Werts - zweitens:
konkrete Arbeit wird zur Erscheinungsform ihres Gegenteils, abstrakt
menschlicher Arbeit - drittens: Privatarbeit wird zur Form ihres Gegenteils, zu
Arbeit in unmittelbar gesellschaftlicher Form - diese einfache, zufällige
Wertform treibt auf Grund des relativen Charakters ihrer widersprüchlichen
inneren Momente notwendig über sich selbst hinaus:
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[A. Einfache, einzelne oder zufällige Wertform: x Ware A = y Ware B oder: x Ware A ist y Ware B wert] |
Sie gelangt historisch auf eine Entwicklungsstufe der Wert- und somit der
Warenform, wo der Wert einer Ware in zahllosen Elementen der Warenwelt
ausgedrückt wird - durch diese mannigfache Spiegelung wird der Charakter ihrer
Wertgegenständlichkeit als Ausdruck unterschiedsloser menschlicher Arbeit erst
historisch und logisch wahr - hier wird offenbar, daß nicht der Austausch die
Wertgröße der Ware, sondern umgekehrt die Wertgröße der Ware ihre
Austauschverhältnisse reguliert - die bestimmte Naturalform jeder dieser Waren
ist jetzt eine besondre Äquivalentform neben vielen andren - ebenso gelten die
mannigfaltigen in den verschiedenen Warenkörpern enthaltenen bestimmten,
konkreten, nützlichen Arbeitsarten jetzt als ebenso viele besondre
Verwirklichungs- oder Erscheinungsformen menschlicher Arbeit schlechthin - diese
entfaltete Wertform besitzt jedoch selbst den Mangel der Unabgeschlossenheit der
Warenreihe und der hiermit verbundenen besonderen Äquivalentformen - somit
bleibt die Wertform weiterhin relativ als Summe einfacher Wertausdrücke -
allerdings kann umgekehrt jede Ware dieser Warenreihe ebenso ihre Wertform in
eben dieser einen Ware suchen
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[B. Totale oder entfaltete Wertform] |
Die Umkehrung der Gleichungen, wie es mathematisch durch das Kommutativgesetz
der Arithmetik abgedeckt ist, ist historisch-materialistisch eher gerade durch
die hier behandelte gesellschaftliche Austauschpraxis von Arbeitsprodukten der
Privateigentümer gegründet. Kehrt man also nun die Reihe der Gleichungen der
Ware in Wertform-Stellung mit zahllosen anderen Waren in besonderen
Äquivalenzform-Stellungen um, so ergibt sich:
" Die Waren stellen ihre Werte jetzt 1. einfach dar, weil in einer einzigen
Ware und 2. einheitlich, weil in
derselben Ware. Ihre Wertform ist einfach und gemeinschaftlich, daher
allgemein."
Diese Formentfaltung C sondert eine Ware in Äquivalentstellung aus - erst diese
Form bezieht daher wirklich
die Waren aufeinander als Werte oder läßt sie einander als Tauschwerte
erscheinen - sie drückt der von ihr ausgeschlossenen Äquivalentware den
Charakter des allgemeinen Äquivalents auf - ihre eigne Naturalform ist die
gemeinsame Wertgestalt dieser Welt - daher mit allen andren Waren unmittelbar
austauschbar - ihre Körperform gilt als die sichtbare Inkarnation, die
allgemeine gesellschaftliche Verpuppung aller
menschlichen Arbeit - die allgemeine Wertform, welche die Arbeitsprodukte als
bloße Gallerten unterschiedsloser menschlicher Arbeit darstellt, zeigt durch ihr
eignes Gerüste, daß sie der gesellschaftliche Ausdruck der Warenwelt ist - so
offenbart sie, daß innerhalb dieser Welt der allgemein menschliche Charakter der
Arbeit ihren spezifisch gesellschaftlichen Charakter bildet - der
Entwicklungsgrad der relativen Wertform und der Äquivalentform stehen in einem
Wechselverhältnis - letztere ist nur Ausdruck und Resultat der
Entwicklung der relativen Wertform - hier erhält eine besondre Warenart die
allgemeine Äquivalentform, weil
alle andren Waren sie zum Material ihrer einheitlichen, allgemeinen Wertform
machen - mit dieser Entwicklung entwickelt sich auch der Gegensatz ihrer beiden
Pole - hier in Form C sind alle außer einer Ware von der Äquivalentform
ausgeschlossen - eine Ware befindet sich daher in der Form unmittelbarer
Austauschbarkeit mit allen andren Waren - oder in unmittelbar gesellschaftlicher
Form, weil und sofern alle andren Waren sich nicht darin befinden - erst wenn
diese Auschließung sich auf eine spezifische Warenart fixiert, hat die
einheitliche relative Wertform der Warenwelt objektive Festigkeit und allgemein
gesellschaftliche Gültigkeit gewonnen - es ist der Übergang zur Geldform
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[C. Allgemeine Wertform] |
" Wesentliche Veränderungen finden statt beim Übergang von Form A zu Form
B, von Form B zu
Form C. Dagegen unterscheidet Form D sich durch nichts von Form C, außer daß
jetzt statt einer einzelnen beliebigen Ware Gold die allgemeine Äquivalentform
besitzt. ... Der Fortschritt besteht nur darin, daß die Form unmittelbarer
allgemeiner Austauschbarkeit oder die allgemeine Äquivalentform jetzt durch
gesellschaftliche Gewohnheit endgültig mit der spezifischen Naturalform der Ware
Gold verwachsen ist. ....
Gold tritt den andren Waren nur als Geld gegenüber, weil es ihnen bereits
zuvor als Ware gegenüber-
stand. ... Sobald es das Monopol dieser Stelle im Wertausdruck der Warenwelt
erobert hat, wird es Geldware, und erst von dem Augenblick, wo es bereits
Geldware geworden ist, unterscheidet sich Form D von Form C, oder ist die
allgemeine Wertform verwandelt in die Geldform. ... Die einfache Warenform ist
daher der Keim der Geldform."
Dieses Zitat wurde für die Stelle hier leicht verändert.
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[D. Geldform] |
{Somit wurde über 4 große Mäander dem Entwicklungsgang nachgegangen, wie Ware Geld ist : - A. Einfache einzelne oder zufällige Wertform - B. Totale oder entfaltete Wertform - C. Allgemeine Wertform - D. Geldform. Hierbei entwickeln die noch unvollkommenen Formen des Werts von der einfachen bis zur allgemeinen Wertform auf Grund ihrer Unvollständigkeit eine über sich selbst hinaus treibende Dynamis hin zur Geldform in Goldmateriatur. Auf dieser Wegstrecke des roten Fadens liegt überhaupt der theoretische Knackpunkt des Verständnisses der Kritik der politischen Ökonomie, da hier dem Geldrätsel entscheidend auf die Spur gegangen wird (d.V.)}
Nun bleibt noch der Abschluß des roten Fadens auf der 4. Wegstrecke des 1.
Kapitels. Zusammenfassen läßt sich die Frage nach dem Geheimnis des
Warenfetischismus als Antwort auf die Frage, warum Ware Geld ist.
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[UNTERKAPITEL 4: Der Fetischcharakter der Ware und sein Geheimnis] |
In der Naturalform einer Ware - dem profanen Ding Warenkörper als Gebrauchswert
- liegt nichts Geheimnisvolles - ebenso transparent sind die inhaltlichen
Bestimmungen des Werts - denn alle nützliche, konkrete Arbeit besitzt den
überhistorischen Charakter von gesellschaftlicher Substanz im Sinne von
Verausgabung von menschlicher Hand, Muskel, Hirn als Funktion des menschlichen
Organismus - andererseits ist die quantitative zeitliche Ausdehnung jeder Arbeit
als Bestimmung der Wertgröße unmittelbar sinnlich verschieden von der Qualität
der Arbeit - wollen die Menschen nicht Hungers sterben, mußte sie von je her die
Zeit zur Produktion ihrer Mittel zum Leben mehr oder weniger sehr interessieren
- dass dies in unterschiedlichen arbeitsteiligen gesellschaftlichen Formen
historisch verläuft, ist evident ohne jedes Geheimnis
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[die Faktoren der Ware: Gebrauchswert und Wert, sowie dessen Inhalt Wertsubstanz und Wertgröße sind transparenten Charakters ebenso wie die gesellschaftliche Form der Arbeit] |
übrig bleibt nur die Warenform selbst als Grund des Warenfetischismus - die
Gleichheit der menschlichen Arbeiten erhält die sachliche Form der gleichen
Wertgegenständlichkeit der Arbeitsprodukte - das Maß der Verausgabung
menschlicher Arbeitskraft durch ihre Zeitdauer erhält die Form der Wertgröße der
Arbeitsprodukte - die Verhältnisse der Produzenten, worin jene
gesellschaftlichen Bestimmungen ihrer Arbeiten betätigt werden, erhalten die
Form eines gesellschaftlichen Verhältnisses der Arbeitsprodukte - in der
Geldform werden diese Verhältnisse vollständig verdeckt - allerdings können
Arbeitsprodukte nur Waren werden in arbeitsteiligen Verhältnissen unabhängig
betriebener Privatarbeiten - die erst im Austausch den Zusammenhang der
Gesamtarbeit herstellen - die naturwüchsige Glieder der gesellschaftlichen
Teilung der Arbeit allseitig voneinander abhängigen Privatarbeiten werden
fortwährend auf ihr gesellschaftlich proportionelles Maß reduziert - denn in den
zufälligen und stets schwankenden Austauschverhältnissen ihrer Produkte setzt
sich die zu deren Produktion gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit als
regelndes (gesellschaftliches) Naturgesetz gewaltsam durch -
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[der rätselhafte Charakter des Arbeitsprodukts als Ware entspringt der Warenform selbst] |
" Hier (im Religiösen) scheinen die Produkte des menschlichen Kopfes mit
eignem Leben begabte, untereinander und mit den Menschen in Verhältnis stehende
selbständige Gestalten. So in der Warenwelt die Produkte der menschlichen Hand.
Dies nenne ich den Fetischismus, der den Arbeitsprodukten anklebt, sobald sie
als Waren produziert werden, und der daher von der Warenproduktion
unzertrennlich ist. "
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[Begriffsfindung des Warenfetischs durch Analogieschluß aus der Religion] |
In diesem Unterkapitel legt Marx zuvorderst den ideologiekritischen Faden und
betont, dass diese bürgerlichen Verkehrungen objektive Gedankenformen dieser
Formation sind - seine Kritik der bürgerlichen Ökonomen geht dahin, dass sie
sich noch nie Gedanken darum gemacht haben, warum die Arbeitsprodukte die
Warenform überhaupt annehmen - vielmehr sehen sie diese Formen als
überhistorisch naturgegeben an - dieser bürgerlichen warenproduzierenden
Formationen stellt Marx formal vollständig durchsichtige Arbeitsformen
/Produktionsweisen entgegen - zunächst Robinsons Inseldasein ist charakterisiert
durch angemessene zeitlich proportionale Aufteilung einer einzelnen Arbeitskraft
auf alle notwendigen (Re-)Produktionsarbeiten als Subsistenzproduktion - danach
der Bauer der feudalen komplexen Abhängigkeitsverhältnisse, der neben seiner
eigenen Reproduktion noch Fronarbeit leistet und Naturalprodukte, Geldrente
liefert und nur wegen des Zahlungszwang zu letzterer Geldform der Grundrente
Produktüberschüsse als Waren verkauft - dann die Bauernfamilie mit ihrer
familialen Arbeitsteilung, welche ihre Produkte sich nicht im Austausch
gegenseitig überträgt - schließlich der Verein freier Menschen, die sich als
Teilkraft einer einzigen arbeitsteiligen gesamtgesellschaftlichen Arbeitskraft
begreifen - die Gesamtarbeit nach gemeinsamen Plan proportional entsprechend
der für die Gebrauchswertmassen notwendigen Arbeitsmengen auf die verschiedenen
Industriezweige verteilen und in Kombination als frei assoziierte Kooperation
erledigen = Kommunismus
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[ideologiekritische Entblößung der Waren- und Geldform durch die logische Entgegensetzung durchsichtiger Produktionsweisen - Kritik der bürgerlichen Ideologie mittels logischer Negation des Vereins frei assoziierter Produzenten] |
er ist entwickelt als sich durch ihre gesellschaftliche (Austausch-)Praxis
selbst bestimmende Ware: als Ding zeigt sie die Bestimmungen ihres Gebrauchswert
- jene Naturalform erweist sich als Träger ihres zwanghaften
Austauschverhältnisses - ihre Tauschwerte weisen auf den ihnen gemeinsam zu
grundeliegenden Wert - auf dessen gesellschaftliche Substanz als die allgemein
menschliche Arbeit - auf dessen Größe, die sich nach der gesellschaftlich
durchschnittlich verausgabten Arbeit bemißt - die beiden Faktoren der Ware sind
Darstellungen des Doppelcharakters der in ihr verausgabten konkreten/abstrakten
Arbeit - die Form des Werts treibt notwendig über sich selbst hinaus bis zur
selbständigen Gestalt des Werts in der Geldform - die hierbei sich entfaltenden
gesellschaftlichen Verkehrungen verdecken den gesellschaftlichen Charakter der
unabhängig betriebenen Privatarbeiten -
die Genese der Geldform ist zugleich der Übergang zum Geld als dem weiter zu untersuchenden Pol - dorthin führt vermittelnd im nächsten Kapitel die historisch akzentuierte Entwicklung des Austauschprozesses von Arbeitsprodukten. Was die Antwort auf die Frage ist, wodurch Ware Geld ist. => |
[Hiermit ist der rote Faden des 1. Kapitel von Band 1 gezogen] |
1.1. Die Wertform oder der Tauschwert (» E)
1.2. Der Fetischcharakter der Ware und sein Geheimnis (» E)