/Kolitik/Exzerpte/Marx: 'Das Kapital' Bd I/Kapitel 4
Beschreibung |
grundlegende erarbeitung |
Team: |
Leitner/Heilbronn |
Thema: |
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Quelle: |
Kritik der Politischen Ökonomie, Erster Band |
Art : |
uerberarbeitet nach vortrag, 20.01.2000, 08.01.2002 |
Version: |
2.lesung |
Letzte bearbeitung: |
08.01.2002 |
#161#
Die Verwandlung von Geld in
Kapital
VIERTES KAPITEL
Verwandlung von Geld in Kapital
-die beiden formen der
Zirkulation: Unterschiede und Gemeinsamkeiten
-bestimmen des
Begriffs 'Kapital' bzw. 'Kapitalist' mit ihren wichtigsten
Eigenschaften
'Die Warenzirkulation ist der Ausgangspunkt des Kapitals. Warenproduktion und entwickelte Warenzirkulation, Handel, bilden die historischen Voraussetzungen, unter denen es entsteht. Welthandel und Weltmarkt eröffnen im 16. Jahrhundert die moderne Lebensgeschichte des Kapitals.'(#161)
-hier geht er auf die Geschichtlichkeit ein, also das Kapitalverhältnis als Produkt eines Prozesses, mit seinen Voraussetzungen: bestimmtes Maß an Mehrprodukt, ebenso der Arbeitsproduktivität, bestimmte Höhe der Teilung der Arbeit, also zusammengefasst in der Warenproduktion
'Dies letzte Produkt der Warenzirkulation (Geld) ist die erste Erscheinungsform des Kapitals.'
Zu bemerken, diese ist nur eine von 3 Grundformen des Kapitals ist (G,W ,P ), welche ausführlich im 2. Band besprochen werden.
-dabei verweist Marx darauf, das wir letzteres, eine seiner Erscheinungsformen/ökon. Form, tagtäglich erfahren können und das es Kapitalformen gab (Wucherkapital), welche existieren, bevor das Kapitalverhältnis die vorherrschende Form der gesell Prod war
'Geld als Geld und Geld als Kapital unterscheiden sich zunächst nur durch ihre verschiedne Zirkulationsform.'(#161)
#162#
-nun geht er über zu
einer (Zirkulations-)Formanalyse
-er stellt 2 unterschiedliche
Formen fest
1. unmittelbare Form der Warenzirkulation W-G-W,
verkaufen um zu kaufen
2. Form G-W-G, kaufen um zu verkaufen
'Geld, das in seiner Bewegung diese letztre Zirkulation beschreibt, verwandelt sich in Kapital, wird Kapital und ist schon seiner Bestimmung nach Kapital.' *1 (#162)
Hier haben wir Gleichzeitigkeit im Ungleichzeitigen, welche sich auf die logische Darstellung bezieht und auf die wir noch eingehen.
-dieser Satz ist ein Vorgriff
in der Betrachtung und erschließt sich gegen Ende der Analyse
-er fährt fort mit der Analyse der 2. Form
-diese
Zirkulation zerfällt in zwei entgegengesetzte
Zirkulationsphasen, die in ihrer Einheit die Gesamtbewegung des
Geldes bilden
1. G-W den Kauf
2. W-G den Verkauf
-sieht man den Prozess von seinen Extremen, dem Beginn und Ende
an, so ergibt sich G-G
-dabei stellt sich dieser Tausch als
inhaltslos dar, man erhält die gleiche Ware wie man gab
'Es gilt also zunächst die Charakteristik der Formunterschiede zwischen den Kreisläufen G-W-G und W-G-W. Damit wird sich zugleich der inhaltliche Unterschied ergeben, der hinter diesen Formunterschieden lauert. Sehn wir zunächst, was beiden Formen gemeinsam.'(#162)
1. beide bestehen aus
denselben entgegengesetzten Phasen Kauf/Verkauf
2. in
beiden Phasen stehen sich zwei sachliche Elemente,W/G und zwei
Personen mit denselben ökonomischen Charaktermasken gegenüber,
Käufer/Verkäufer
Die entgegengesetzte
Reihenfolge der beiden untereinander entgegengesetzten Phasen
in W-G-W bildet die Ware Ausgangs- und Endpunkt, das vermittelnde
Geld ist also ausgegeben, verwandelt sich in eine Ware, die als
Gebrauchswert dient.
In G-W-G hingegen bildet das Geld, also die
gleiche Ware (das ist der Trick) Ausgangs- und Endpunkt
und der Prozess wird vermittelt durch eine (andere) Ware. Das Geld
also fließt zurück zu seinem Ausgangspunkt, es war nur
vorgeschossen.
'Der Rückfluß des Geldes zu seinem Ausgangspunkt hängt nicht davon ab, ob die Ware teurer verkauft wird, als sie gekauft war. Dieser Umstand beeinflußt nur die Größe der rückfließenden Geldsumme. Das Phänomen des Rückflusses selbst findet statt, sobald die gekaufte Ware wieder verkauft, also der Kreislauf G-W-G vollständig beschrieben wird. Es ist dies also ein sinnlich wahrnehmbarer Unterschied zwischen der Zirkulation des Geldes als Kapital und seiner Zirkulation als bloßem Geld.'(#164)
W-G-W ist vollständig mit dem Erhalt der Ware, der Rückfluß des Geldes ist in diesem Prozess nicht mit inbegriffen. Somit ist sein Ziel der Gebrauchswert der Ware, ihre Konsumtion. Beide Extreme in ihrer ökonomischen Form als Waren sind notwendig unterschiedlich in ihrer Qualität. Bei G-W-G ist er notwendig, da sonst der Prozess nicht vollständig ist. Da man also wieder Geld erhält und der Gebrauchswert dieser Ware alleine der Tauschwert ist, ist das Ziel hier selbiger. Hier haben beide Extreme in ihrer ökonomischen Form als Ware, genauer als Geld dieselbe Qualität.
Da also hier die extreme dieselbe Qualität haben, bleibt als einziger unterschied ihre Quantität als Geldsummen. Ohne jeden unterschied wäre der Prozess als Tausch sinnlos (für den Geldbesitzer). Also wird der Zirkulation mehr Geld entzogen, als hineingegeben, vorgeschossen, wurde (so das Ziel). Somit lautet die vollständige Form: G-W-G' mit G'=G+delta G, wobei delta G als der Mehrwert, surplus, benannt wird.
'Der ursprünglich vorgeschoßne Wert erhält sich daher nicht nur in der Zirkulation, sondern in ihr verändert er seine Wertgröße, setzt einen Mehrwert zu oder verwertet sich. Und diese Bewegung verwandelt ihn in Kapital.'(#165)(bzgl. *1 verwandelt)
Wertunterschiede in W-G-W sind eher zufällig (Oszillation) und der Tausch hier beruht gerade auf dem Äquivalententausch ! Aber die Wertänderung in G-W-G ist Ziel des Prozesses und damit beruht er auf Nichtäquivalententausch. Fällt das G aus der Zirkulation heraus, dann hört es auf Kapital zu sein! Dh. Kapital ist nur in der Bewegung und als prozessierender Wert zu erfassen.
'Die Wiederholung oder Erneuerung des Verkaufs, um zu kaufen, findet, wie dieser Prozess selbst, Maß und Ziel an einem außer ihm liegenden Endzwecke, der Konsumtion, der Befriedigung bestimmter Bedürfnisse. Im Kauf für den Verkauf dagegen sind Anfang und Ende dasselbe, Geld, Tauschwert, und schon dadurch ist die Bewegung endlos.'(#166)
'Das Ende jedes einzelnen Kreislaufs, worin sich der Kauf für den Verkauf vollzieht, bildet daher von selbst den Anfang eines (#167# )neuen Kreislaufs.'(#166 ff)(zu *1: wird und ist)
Damit schließt sich der Prozess selber kurz, da an Anfang und Ende die gleiche Ware, Geld, steht, welche zur stetigen Vermehrung treibt.
Form |
Ausgang |
Ende |
Geld |
Ziel |
eigenschaften der Bewegung |
---|---|---|---|---|---|
W-G-W, unmittelbare Warenzirkulation |
eine Ware |
andere Ware |
ausgegeben |
GW der in Qualität verschiedenen Ware, also außerhalb der Zirkulation liegende Konsumtion |
beschränkt in der Konsumtion, abgeschlossen |
G-W-G |
Geld |
Geld als dieselbe Ware/ Selbstidentität des W'es |
vorgeschossen wegen des Rückflusses |
TW der nur durch Quantität zu unterschiedenden Ware -> MW |
1. potentiell endlos,unbeschränkt ->
Rückfluss |
'Als bewußter Träger dieser Bewegung wird der Geldbesitzer Kapitalist. Seine Person, oder vielmehr seine Tasche, ist der Ausgangspunkt und der Rückkehrpunkt des Geldes. Der objektive Inhalt jener Zirkulation - die Verwertung des Werts - ist sein subjektiver Zweck, und nur soweit wachsende Aneignung des abstrakten Reichtums das allein treibende Motiv (#168#) seiner Operationen, funktioniert er als Kapitalist oder personifiziertes, mit Willen und Bewußtsein begabtes Kapital. Der Gebrauchswert ist also nie als unmittelbarer Zweck des Kapitalisten zu behandeln. 7)'(#167 ff)
Der obj Zweck ist der subj des
Kapitalisten. Der Kapitalist bekommt also hier als Bestimmungen:
1.
Geldgeber zu sein
2. er als Operator des von ihm
eingesetzten Kapitals, Manager
Hier nun folgt die neue Qualität
des G-W-G gegenüber der einfachen Form, erklärt als eine
Art Selbstbewegung, die aus dem Kurzschluss des Prozesses im
Geld folgt..
'Die selbständigen Formen, die Geldformen, welche der Wert der Waren in der einfachen Zirkulation annimmt, vermitteln nur den Warenaustausch und verschwinden im Endresultat der Bewegung. In der Zirkulation G-W-G funktionieren dagegen beide, Ware und Geld, nur als verschiedne Existenzweisen des Werts selbst, das Geld seine allgemeine, die Ware seine besondre, sozusagen nur verkleidete Existenzweise. 11) Er geht beständig aus (#169#) der einen Form in die andre über, ohne sich in dieser Bewegung zu verlieren, und verwandelt sich so in ein automatisches Subjekt. Fixiert man die besondren Erscheinungsformen, welche der sich verwertende Wert im Kreislauf seines Lebens abwechselnd annimmt, so erhält man die Erklärungen: Kapital ist Geld, Kapital ist Ware. 12) '(#168 ff)
'In der Tat wird der Wert hier das Subjekt eines Prozesses, worin er unter dem beständigen Wechsel der Formen von Geld und Ware seine Größe selbst verändert, sich als Mehrwert von sich selbst als ursprünglichem Wert abstößt, sich selbst verwertet. Denn die Bewegung, worin er Mehrwert zusetzt, ist seine eigne Bewegung, seine Verwertung also Selbstverwertung. '(#169)
dazu um den Begriff 'Subjekt' zu klären:
Das Subjekt, welches hier
gemeint ist, ist das des Prozesses selbst. Endet der Prozess (G-W-G)
so endet es auch.
-der W verwertet sich selbst, ihm wird eine so
Eigenbewegung zugeschrieben, haben eine Verkehrung
-Die
Menschen sind blind im Vollzug des Prozesses befangen, sind Objekte
desselben, werden objektiviert als Charaktermasken. Der W hingegen
unterliegt (Subjekt) ihrem Verhalten, er unterliegt dem Denken der
Menschen, geht ständig in ihr Kalkül ein, wird so dem
Objekt Mensch als Subjekt gegenübergestellt.
Zwar ist Geld die Ausgangs- und Endform dieser Verwertung, seine selbstständige Form, da im Geld die Selbstidentität wahrgenommen werden kann. Der Prozess kann aber nur funktionieren, wenn die Warenform als vermittelnde vom Wert angenommen wird. (-> Band 2, industrielles Kapital)
'Wenn in der einfachen Zirkulation der Wert der Waren ihrem Gebrauchswert gegenüber höchstens die selbständige Form des Geldes erhält, so stellt er sich hier plötzlich dar als eine prozessierende, sich selbst bewegende Substanz, für welche Ware und Geld beide bloße Formen. Aber noch mehr. Statt Warenverhältnisse darzustellen, tritt er jetzt sozusagen in ein Privatverhältnis zu sich selbst.'(#169)
#170#
'Der Wert wird also prozessierender Wert, prozessierendes Geld und als solches Kapital. Er kommt aus der Zirkulation her, geht wieder in sie ein, erhält und vervielfältigt sich in ihr, kehrt vergrößert aus ihr zurück und beginnt denselben Kreislauf stets wieder von neuem. 13) G-G', geldheckendes Geld - money which begets money - lautet die Beschreibung des Kapitals im Munde seiner ersten Dolmetscher, der Merkantilisten.'(#170)
Dieser Prozess ist dem Kapital grundlegend, er bringt es erst hervor und liegt somit jeder Form des Kapitals, sei es Kaufmanns-, Wucher-, Industriekapital: kaufen um teuerer zu verkaufen, zu Grunde.
'In der Tat also ist G-W-G' die allgemeine Formel des Kapitals, wie es unmittelbar in der Zirkulationssphäre erscheint.'(#170) ______________________________________________________________________
Nun kommt Marx dazu, den
scheinbaren Widerspruch dieser allgemeinen Formel herauszuarbeiten
und mit ihm, die Quelle des Mehrwerts zu finden.
-durch
bloße Betrachtung des G-W-G als Abfolge von Verkauf und Kauf,
erschließt sich nicht seine Besonderheit, da für die
anderen beiden Beteiligten an diesem Prozess sich ihr Anteil (Phase
W-G, G-W) als normale Transaktion darstellt
-im Gegenteil, wird
meine Rolle (als zwischenstehender Händler) offenbar, werden sie
sich direkt verständigen und W-W tauschen mit dem Geld maximal
als Recheneinheit und gleicht etwaige Wertunterschiede am Zahltag aus
(Geld als Zahlungsmittel)
'Das Geld dient hier als Rechengeld, um die Werte der Waren in ihren Preisen auszudrücken, tritt aber nicht den Waren selbst dinglich gegenüber. Soweit es sich um den Gebrauchswert handelt, ist es klar, daß beide Austauscher gewinnen können.'(#171)
-also findet hier keine Vermehrung des TW's statt, vielmehr ein Austausch von Äquivalenten, wie schon früher bemerkt
#172#
' Derselbe Wert, d.h. dasselbe Quantum vergegenständlichter gesellschaftlicher Arbeit, bleibt in der Hand des- selben Warenbesitzers in Gestalt erst seiner Ware, dann des Geldes, worin sie sich verwandelt, endlich der Ware, worin sich dies Geld rückverwandelt. Dieser Formwechsel schließt keine Änderung der Wertgröße ein. Der Wechsel aber, den der Wert der Ware selbst in diesem Prozeß durchläuft, beschränkt sich auf einen Wechsel seiner Geldform.'(#172)
1. Versuche den Mehrwert aus der Zirkulation zu erklären
' Werden Waren oder Waren und Geld von gleichem Tauschwert, also Äquivalente ausgetauscht, so zieht offenbar keiner mehr Wert aus der Zirkulation heraus, als er in sie hineinwirft.'(#174)
#175#
1.1 willkürlich
über dem wert verkaufen
-wenn einer es tut als Verkäufer
wird er es als Käufer selbst wieder spüren, weil die
anderen dergleichen tun ( propotionaler Ausgleich)
' Das Ganze kommt in der Tat darauf hinaus, daß alle Warenbesitzer ihre Waren einander 10% über dem Wert verkaufen, was durchaus dasselbe ist, als ob sie die Waren zu ihren Werten verkauften.'(#175)
1.2 willkürlich unter dem
wert kaufen
-hier hat er vorher als Verkäufer schon
verloren, bevor er verkaufte
'Die Bildung von Mehrwert und daher die Verwandlung von Geld in Kapital, kann also weder dadurch erklärt werden, daß die Verkäufer die Waren über ihrem Werte verkaufen, noch dadurch, daß die Käufer sie unter ihrem Werte kaufen. 26)'(#175)
-es stehen sich also immer
Produzent und Produzent gegenüber, deshalb bringen Aufschläge
nichts
-das würde bedeuten, es gäbe jemand der nur
Verkauft ohne Kaufen zu müssen (Menschen mit Goldärschen)
1.3 direktes stehlen
-wird
mehr Wert für weniger Wert im Warenaustausch erworben, im extrem
gestohlen, erscheint er dem Gewinner als Mehrwert, dem Verlierer als
Minderwert, aber der Gesamtwert der getauschten Waren in der
Zirkulation bleibt auch hier ein gleicher
'Werden Äquivalente ausgetauscht, so entsteht kein Mehrwert, und werden (#178#) Nicht-Äquivalente ausgetauscht, so entsteht auch kein Mehrwert. 31) Die Zirkulation oder der Warenaustausch schafft keinen Wert. 32)'(#177 ff)
#180#
-Werterhöhung durch Zusatz von Arbeit(szeit) kann stattfinden, der Wert hat sich nicht verwertet, sondern er ist als Wert nur das Quantum zusätzliche Arbeit(szeit) hinzugekommen, kein Mehrwert ist hinzugetreten
'Kapital kann also nicht aus der Zirkulation entspringen, und es kann ebensowenig aus der Zirkulation nicht entspringen. Es muß zugleich in ihr und nicht in ihr entspringen.'(#180)
'Die Wertverändrung des Geldes, das sich in Kapital verwandeln soll, kann nicht an diesem Geld selbst vorgehn, denn als Kaufmittel und als Zahlungsmittel realisiert es nur den Preis der Ware, die es kauft oder zahlt, während es, in seiner eignen Form verharrend, zum Petrefakt von gleichbleibender Wertgröße erstarrt.(38) Ebensowenig kann die Veränderung aus dem zweiten Zirkulationsakt, dem Wiederverkauf der Ware, entspringen, denn dieser Akt verwandelt die Ware bloß aus der Naturalform zurück in die Geldform.' (S.181)
-mit der Ware in G-W (aber
nicht aus dem Wert, denn wir haben äquivalenten Austausch)
-Veränderung entspringt aus dem Gebrauchswert, dessen
Verbrauch
-Es muß also eine Ware innerhalb der
Zirkulationssphäre geben, deren Gebrauchswert selber die
Beschaffenheit besitzt Quelle von Wert zu sein, deren wirklicher
Verbrauch selbst Vergegenständlichung von Arbeit wäre und
damit wertschöpfend (S.181)
-physische und geistige
Fähigkeiten die in der Leiblichkeit (Naturwesensseite)
existieren und die in Bewegung setzt sooft er Gebrauchswerte
irgendeiner Art produziert (S.181)
-somit ist die AK ihrem Wesen
nach überhistorische Bedingung für die Arbeitskraft
als Ware
-erscheint nur als Ware auf
dem Markt sofern sie von ihrem Besitzer feilgeboten oder verkauft
wird
-um sie als Ware verkaufen zu können muß Besitzer
freier Eigentümer sein, seiner Person (Freiheit)
-Geldbesitzer
und Arbeitskraftbesitzer treten als ebenbürtige Warenbesitzer
auf den Markt (Gleichheit)
-Verkauf der Arbeitskraft nur für
bestimmte Zeit (Sklaverei)
-Arbeitskraftbesitzter muß statt
Waren in der sich seine Arbeitskraft vergegenständlicht hat,
seine pure Arbeitskraft in seiner Leiblichkeit verkaufen, als Ware
(S.182f)
Doppelsinn:
1. frei von
Bedingungen zur eigenen Entfaltung seiner AK, keine PM
2. frei
zum Verkauf seiner AK als Ware, zB. kein Sklave
Der doppelt freie Lohnarbeiter ist das Kriterium zum Kapitalismus hin, das also erst macht Warenproduktion zu kapitalistischen Warenproduktion. Denn erst dann ist die Produktion von MW möglich!
-gleich allen anderen Waren
besitzt sie einen Wert
-Wert der AK ist bestimmt wie jede andere
Ware durch die für die Produktion und Reproduktion der AK
benötigten Arbeitszeit (repräsentiert als Wert selbst nur
ein bestimmtes Quantum in ihr vergegenständlichter
gesellschaftlicher Durchschnittsarbeit)
-Arbeitskraft als Anlage
des lebendigen Individuums
-Arbeitskraftproduktion durch
Reproduktion des Individuums durch ein Quantum an Lebensmittel
-Wert
der Arbeitskraft ist der Wert der zur Erhaltung ihres Besitzers
notwendigen Lebensmittel
-die Summe der Lebensmittel muß
ausreichen den normalen Lebenszustand des Individuums und dessen
Anlage der Arbeitskraft zu erhalten.
-Bedürfnisse sind je
nach klimatischen und kulturellen Unterschieden eines Landes
verschieden, als historisches Produkt abhängig davon unter
welchen Gesichtspunkten sich die Klasse der freien Arbeiter gebildet
hat (S.184f)
Dh: Es kann keinen gerechten Lohn geben, da dieser mit dem Wert des Produktes nichts zu tun hat.
-Eigentümer der AK ist
sterblich
-als kontinuierliche Erscheinung auf dem Markt muß
der AK-Eigentümer sich verewigen - durch Fortpflanzung
-Summe
der zur Produktion der AK notwendigen Lebensmittel schließt die
Lebensmittel der Ersatz AK mit ein so das die Warenbesitzer sich auf
dem Markt verewigen (S.186)
-Entwicklung einer spezifischen AK durch Erziehung und Bildung, die ihrerseits eine bestimmtes Quantum an Warenäquivalenten kostet (Bildungskosten gehen ein in den zur Produktion der AK verausgabten Werte) (S.186)
-Durchschnittsmasse der Waren
für den täglichen Bedarf zur Reproduktion der AK benötigt
angenommen 6 Stunden gesellschaftliche Arbeit, so vergegenständlicht
sich in der Arbeitskraft ein halber Tag gesellschaftlicher
Durchschnittsarbeit
-das zur täglichen Produktion erheischte
Arbeitsquantum bildet den Tageswert der AK
-wenn sich ein halber
Tag gesellschaftlicher Durchschnittsarbeit in einer Goldmasse von 1
Taler darstellt, so ist ein Taler der dem Tageswert der AK
entsprechende Preis
-Minimalgrenze des Werts der
Arbeitskraft: Wert einer Warenmasse, die für die tägliche
Zufuhr zur Erneuerung der AK unentbehrlich
-sinkt der Preis der
AK auf dieses Minimum, so sinkt er unter ihren Wert, da sie sich nur
in verkümmerter Form erhalten kann(Wert jeder Ware ist bestimmt
durch die AZ um sie in normaler Güte zu liefern) (S.186f)
#188#'überall schießt daher der Arbeiter dem Kapitalisten den Gebrauchswert der Arbeitskraft vor; er läßt sie vom Käufer konsumieren, bevor er ihren Preis bezahlt erhält, überall kreditiert daher der Arbeiter dem Kapitalisten.'
Die Konsumtion der AK ist so die einzige Quelle des MW'es. Der Arbeitende verfügt über die einzige Ware, die selber W schafft. Dieser durch ihn geschaffene W abzüglich des Lohnes, macht den MW aus, den sich der Kapitalist aneignet. Die Arbeit gehört zu Totalität des Menschen, die AK wird veräußert, diese als Teilaspekt verkauft. Eigentlich sieht der Verlauf so aus: G-(Wak+W1..n)-W-G', wobei der zweite Wechsel ein nichtäquivalenter ist, wie eben gezeigt.
'Der Konsumtionsprozeß der Arbeitskraft ist zugleich der Produktionsprozeß von Ware und von Mehrwert. Die Konsumtion der Arbeitskraft, gleich der Konsumtion jeder andren Ware, vollzieht sich außerhalb des Markts oder der Zirkulationssphäre.'(#189)
#191#
'Der ehemalige Geldbesitzer schreitet voran als Kapitalist, der Arbeitskraftbesitzer folgt ihm nach als sein Arbeiter; der eine bedeutungsvoll schmunzelnd und geschäftseifrig, der andre scheu, widerstrebsam, wie jemand, der seine eigne Haut zu Markt getragen und nun nichts andres zu erwarten hat als die - Gerberei.'(#191)
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last update 08.01.02