Beschreibung | grundlegende erarbeitung |
Team: | Heilbronn |
Thema: | |
Quelle: |
Kritik der Politischen Ökonomie, Erster Band
MEW Band 23 Hrg.: Institut für Marxismus-Leninismus, beim ZK der SED, Berlin, DDR nach der vierten von Friedrich Engels durchgesehenen und herausgegebenen Auflage, Hamburg 1890 |
Art : | fuer vortrag, 19.04.2000 |
Version: | 1.lesung |
Letzte bearbeitung: | 11.01.2000 |
#317#
Wie bisher wird in diesem Kapitel der Wert der Arbeitskraft, also der zur Reproduktion oder Erhaltung der Arbeitskraft notwendige Teil des Arbeitstags, als gegebne, konstante Größe unterstellt. (#321)
... so folgt dies erste Gesetz: Die Masse des produzierten Mehrwerts ist gleich der Größe des vorgeschoßnen variablen Kapitals multipliziert mit der Rate des Mehrwerts oder ist bestimmt durch das zusammengesetzte Verhältnis zwischen der Anzahl der von demselben Kapitalisten gleichzeitig exploitierten Arbeitskräfte und dem Exploitationsgrad der einzelnen Arbeitskraft. (#322, herv. von pH)
M | Masse des mehrwerts (insgesamt) |
m | Masse des mehrwertes von der einzelnen AK im tagesdurchschnitt |
V | variables kapital insgesamt |
v | vorgeschossenes variables kapital fuer diese einzelne AK |
k | wert der durchschnitts AK |
a'/a | = mehrarbeit/notwendige arbeit , dieser einzelnen AK, die exploitationsrate |
n | gesamtzahl der angewandten arbeiter |
-weiter sei nicht nur k konstant, sondern alle arbeiter auf den durchschnittsarbeiter reduziert
-ausnahmefaelle: wenn M nicht proportional zu n ist, so ist auch k nicht konstant
V=100 Taler und m/v= 50% (1:2) also M=50 Taler
V= 50 Taler und
(m/v=100% (1:1) arbeitstag gleich a') oder (arbeitstag verdoppelt 2*a' und m/v= 50% gleich ) also M=50 Taler
(wird der arbeitstag verdoppelt, somit nur a', da a in zusammenhang mit k als konstant angenommen war)
2.Gesetz:
Die absolute Schranke des durchschnittlichen Arbeitstags, der von Natur immer kleiner ist als 24 Stunden, bildet eine absolute Schranke für den Ersatz von vermindertem variablen Kapital durch gesteigerte Rate des Mehrwerts oder von verringerter exploitierten Arbeiteranzahl durch erhöhten Exploitationsgrad der Arbeitskraft.
(#323)
3.Gesetz:
Bei gegebner Rate des Mehrwerts und gegebnem Wert der Arbeitskraft verhalten sich also die Massen des produzierten Mehrwerts direkt wie die Größen der vorgeschoßnen variablen Kapitale.
(#324)
Das oben konstatierte Gesetz nimmt also die Form an: Die von verschiednen Kapitalen produzierten Massen von Wert und Mehrwert verhalten sich bei gegebnem Wert und gleich großem Exploitationsgrad der Arbeitskraft direkt wie die Größen der variablen Bestandteile dieser Kapitale, d.h. ihrer in lebendige Arbeitskraft umgesetzten Bestandteile. (#324ff)
n=1 mio arbeiter, durchschnitts arbeitstag=10h so hat der durchschnittliche gesamtarbeitstag 10 mio stunden
Man wird im folgenden Kapitel sehn, daß dies Gesetz nur für die bisher behandelte Form des Mehrwerts gilt. (#325)
Aus der bisherigen Betrachtung der Produktion des Mehrwerts ergibt sich, daß nicht jede beliebige Geld- oder Wertsumme in Kapital verwandelbar, zu dieser Verwandlung vielmehr ein bestimmtes Minimum von Geld oder Tauschwert in der Hand des einzelnen Geld- oder Warenbesitzers vorausgesetzt ist. Das Minimum von variablem Kapital ist der Kostenpreis einer einzelnen Arbeitskraft, die das ganze Jahr durch, tagaus, tagein, zur Gewinnung von Mehrwert vernutzt wird. (#326, herv. von pH)
Beispiel:
-1 arbeiter mit notwendiger arbeitszeit 8h und 4h mehrarbeit (8:4)
-dafuer muesste die notwendigen produktionsmittel dieser 4h gewaehrleistet werden
-aber: schon ein zweiter arbeiter eingestellt werden dass der kapitalis mit den angeeigneten 8h wie ein arbeiter leben kann (16:8)
-also will er doppelt so gut leben und die haelfte wieder in kapital verwandeln muessten es schon 8 sein (64:32=16+16reinvest)
Ein gewisser Höhegrad der kapitalistischen Produktion bedingt, daß der Kapitalist die ganze Zeit, während deren er als Kapitalist, d.h. als personifiziertes Kapital funktioniert, zur Aneignung und daher Kontrolle fremder Arbeit und zum Verkauf der Produkte dieser Arbeit verwenden könne. (#326)
Der Geld- oder Warenbesitzer verwandelt sich erst wirklich in einen Kapitalisten, wo die für die Produktion vorgeschoßne Minimalsumme weit über dem mittelaltrigen Maximum steht.
(...)
Das Minimum der Wertsumme, worüber der einzelne Geld- oder Warenbesitzer verfügen muß, um sich in einen Kapitalisten zu entpuppen, wechselt auf verschiednen Entwicklungsstufen der kapitalistischen Produktion und ist, bei gegebner Entwicklungsstufe, verschieden in verschiednen Produktionssphären, je nach ihren besondren technischen Bedingungen.
(#327)
Wir halten uns nicht beim Detail der Verändrungen auf, die das Verhältnis von Kapitalist und Lohnarbeiter im Verlaufe des Produktionsprozesses erfuhr, also auch nicht bei den weitren Fortbestimmungen des Kapitals selbst. Nur wenige Hauptpunkte seien hier betont. (#328)
-das kapital entwickelt sich zum kommando ueber die arbeit
-es entwickelt sich zum zwangssystem zum appressen von mehrarbeit, worin es alle vorherigen systeme ueberfluegelt
-zuerst ordnet es sich den tech. gegebenheiten unter, veraendert nicht unmittelbar die Produktionsweis, sondern zumeist extensiv, verlaengern des arbeitstages
Die Produktionsmittel verwandelten sich sofort in Mittel zur Einsaugung fremder Arbeit. Es ist nicht mehr der Arbeiter, der die Produktionsmittel anwendet, sondern es sind die Produktionsmittel, die den Arbeiter anwenden. Statt von ihm als stoffliche Elemente seiner produktiven Tätigkeit verzehrt zu werden, verzehren sie ihn als Ferment ihres eignen Lebensprozesses, und der Lebensprozeß des Kapitals besteht nur in seiner Bewegung als sich selbst verwertender Wert. (#329)