/Kolitik/Exzerpte/'Das Kapital' BdII/Kapitel 13
Beschreibung |
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Team: |
Peter |
Thema: |
Karl Marx: Das Kapital II |
Quelle: |
Dietz Verlag Berlin 1961 10.Auflage |
Art : |
grundsaetzliches erarbeiten fuer vortrag 01.05.2001 MXKS |
Version: |
1 |
Letzte bearbeitung: |
01.05.2001 |
Zweiter Abschnitt
Der Umschlag des Kapitals
DREIZEHNTES KAPITEL
Die Produktionszeit
#241
Bestimmungen
Die Arbeitszeit ist immer Produktionszeit, d.h. Zeit, während deren das Kapital in die Produktionssphäre gebannt ist. Aber umgekehrt ist nicht alle Zeit, während deren das Kapital sich im Produktionsprozeß befindet, deswegen notwendig auch Arbeitszeit.(#241)
Es handelt sich hier von einer, von der Länge des Arbeitsprozesses unabhängigen, durch die Natur des Produkts und seiner Herstellung selbst bedingten Unterbrechung, während deren der Arbeitsgegenstand kürzer oder länger dauernden Naturprozessen unterworfen ist, physikalische, chemische, physiologische Veränderungen durchmachen muß, während deren der Arbeitsprozeß ganz oder teilweise suspendiert ist.(#241)
Bsp.: Gaerung des weines oder trocknen von holz oder ton vor dem brennen, extrem die holzproduktion mit 100 jahren vom samen zum produkt
#242
-so zerfaellt die prod.zeit in 2 perioden in des kapitals als produktives kapital 1. arbeitszeit, das kapital im arbeitsprozess 2. die zeit als unfertiges produkt seiner "reifung" belassen ohne im arbeitsprozess zu stehen
-diese perioden koennen sich auch durchkreuzen oder zwischenschieben, aber prod.zeit ist so groesser als arbeitszeit um so groesser damit auch die umschlagszeit
-diese kann zb durch kuenstliche verkuerzung der naturprozesse verringert werden, chemische methoden in der gerberei oder bleichmittel statt der wiesenbleiche
-so kann im extrem die umschlagszeit des kapitals von der reifezeit (produktionssphaere) bestimmt werden, wie bei schuhleisten 18 monate des produktionsprozesses fuer trocknen um dann erst in den arbeitsprozess eintreten zu koennen der ungleich kuerzer ist, umschlagszeit wird hier von der produktionszeit, nicht der umlaufzeitzeit groessenmaessig bestimmt
#243
Folgen
-in der landwirtschaft geht die bevoelkerung in den wintermonaten einer hausindustrie nach, die mehr und mehr kapitalistisch wird, spaeter in die fabriken in die kap prod gepresst
#244
Man sieht hier, wie das Auseinanderfallen von Produktionsperiode und Arbeitsperiode, welche letztre nur einen Teil der erstren bildet, die natürliche Grundlage der Vereinigung der Agrikultur mit ländlicher Nebenindustrie bildet, wie andrerseits letztre wieder Anhaltspunkt wird für den Kapitalisten, der sich zunächst als Kaufmann dazwischendrängt. Indem die kapitalistische Produktion dann später die Scheidung zwischen Manufaktur und Agrikultur vollzieht, wird der Landarbeiter immer mehr von bloß zufälliger Nebenbeschäftigung abhängig und seine Lage dadurch verschlechtert. Für das Kapital, wie man später sehn wird, gleichen sich alle Verschiedenheiten im Umschlag aus. Für den Arbeiter nicht.(#244)
-in der eigentlichen industrie hat man gleichmaessige arbeitszeiten, wobei sich, von schwankungen zb in preisen und marktverhaeltnissen abgesehen wird, gleichmaessige auslagen fuer produktives und gleichmaessiger rueckfluss des zirkulierenden kapitals ergibt
-bei grossem unterschied zw arbeits- und produktionszeit sind unregelmaessige auslagen bedingt und meist durch naturbed auf einen zeitpunkt fixierter rueckfluss
-bei gleicher groesse des vorgeschossenen zirkulierenden kapitals muss es hier laenger und in groesserer masse vorgeschossen werden
-so unterscheidet sich auch die lebenszeit des fixen kapitals teils erheblich von der in der produktion selbst, obwohl zb bei arbeitsvieh die auslagen jahrueber nahezu gleich hoch ist, auch gibt es bei nichtbenutzen eine entwertung
#245
Es findet also überhaupt Verteuerung des Produkts statt, indem die Wert- <245> abgabe an das Produkt sich berechnet nicht nach der Zeit, worin das fixe Kapital fungiert, sondern nach der Zeit, worin es Wert verliert. In diesen Produktionszweigen bildet das Brachliegen des fixen Kapitals, ob noch mit laufenden Kosten verbunden oder nicht, ebenso eine Bedingung seiner normalen Anwendung wie z.B. der Verlust eines gewissen Quantums von Baumwolle bei der Spinnerei; und ebenso zählt bei jedem Arbeitsprozeß die unter den normalen technischen Bedingungen unproduktiv, aber unvermeidlich, verausgabte Arbeitskraft geradesogut wie die produktive. Jede Verbeßrung, die unproduktive Verausgabung von Arbeitsmitteln, Rohstoff und Arbeitskraft vermindert, vermindert auch den Wert des Produkts.(#244ff)
Die lange Produktionszeit (die einen relativ nur geringen Umfang der Arbeitszeit einschließt), daher die Länge ihrer Umschlagsperioden, macht <247> die Waldzucht zu einem ungünstigen Privat- und daher kapitalistischen Betriebszweig, welcher letztre wesentlich Privatbetrieb ist, auch wenn statt des einzelnen Kapitalisten der assoziierte Kapitalist auftritt. Die Entwicklung der Kultur und Industrie überhaupt hat sich von jeher so tätig in der Zerstörung der Waldungen gezeigt, daß dagegen alles, was sie umgekehrt zu deren Erhaltung und Produktion getan hat, eine vollständig verschwindende Größe ist. ...
Also einmaliger Umschlag in zehn bis vierzig und mehr Jahren.(#246ff)
#247
verschiedene formen
-diese zeitspannen und damit die groesse des vorzuschiessenden kapitals machen solche zweige der prod fuer privatkap unguenstig
-ebenso bleibt ein teil des produktes als vorrat zurueck wieweit das andere verkauft wird, obwohl dies im prod.prozess fixiert bleibt, ist es nicht fixes kapital im kategorischen sinne
-je nach seinen naturbedingungen bleibt es relativ im prod.prozess zugleich als arbeitsmittel und -produkt (zb vieh)
#248
-relative naehe zu maerkten, entw von transport und kommunikationsmitteln, der prod.prozess selbst benoetigen vorraete, potentiell produktivem kapital, und dies nach einem durchschnittlichen mindestmass
Alle diese Umstände wirken ein auf das Minimum von Kapital, das in der Form von produktivem Vorrat vorhanden sein muß, also auf die Zeitlänge, wofür die Kapitalvorschüsse zu machen, und auf den Umfang der auf einmal vorzuschießenden Kapitalmasse. Dieser Umfang, der also auch auf den Umschlag wirkt, wird bedingt durch die längre oder kürzre Zeit, für welche zirkulierendes Kapital in der Form von produktivem Vorrat als bloß potentielles produktives Kapital festliegt. Andrerseits, soweit diese Stauung von größrer oder geringrer Möglichkeit des raschen Ersatzes, von Marktverhältnissen usw. abhängt, entspringt sie selbst wieder aus der Umlaufszeit, aus Umständen, die der Zirkulationssphäre angehören.(#248)
Kritik
Man wird später sehn (Buch III), welche widersinnige Theorien bei MacCulloch, James Mill etc. der Versuch veranlaßt hat, die von der Arbeitszeit abweichende Produktionszeit mit der erstren zu identifizieren, ein Versuch, selbst wieder entspringend aus falscher Anwendung der Werttheorie. (#249)
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last update 08.01.02