/Kolitik/Exzerpte/'Das Kapital' BdII/Kapitel 8


Beschreibung

Team:

Heilbronn

Thema:

Karl Marx: Das Kapital II

Quelle:

Dietz Verlag Berlin 1961 10.Auflage

Art :

Version:

1

Letzte bearbeitung:

01.05.2001


Zweiter Abschnitt

Der Umschlag des Kapitals

ACHTES KAPITEL

Fixes Kapital und zirkulierendes Kapital

#158

I. Die Formunterschiede

Bestimmungen

-arbeitsmittel (teil des konstanten kapitals) dienen ueber laengere zeit im produktionsprozess und geben stueckweise ihren wert ab, welches durch durchschnittsrechnung bestimmt wird der lebensdauer bis zur notw des ersatzes

#159

-die arbeitsmittel werden als konstantes kapital vorgeschossen, werden aber durch ihre funktion in der prod festgehalten/fixiert, waehrend zb das produkt heraustritt in die zirkulation

Der so fixierte Wert nimmt beständig ab, bis das Arbeitsmittel ausgedient und daher auch sein Wert sich in einer längern oder kürzern Periode über eine Masse von Produkten verteilt hat, die aus einer Reihe beständig wiederholter Arbeitsprozesse hervorgehn. Solange es aber noch als Arbeitsmittel wirksam ist, also nicht durch ein neues Exemplar derselben Art ersetzt werden muß, bleibt stets konstanter Kapitalwert in ihm fixiert, während ein andrer Teil des ursprünglich in ihm fixierten Werts auf das Produkt übergeht und daher als Bestandteil des Warenvorrats zirkuliert.(#159)

-der im arbeitsmittel steckende kapitalwert zirkuliert wie jeder ander kapitalwert, aber das tut er nur stueckweise, waehrend sein zugehoeriger GW in der produktionssphaere verbleibt

Durch diese Eigentümlichkeit erhält dieser Teil des konstanten Kapitals die Form: Fixes Kapital. Alle andern stofflichen Bestandteile des im Produktionsprozeß vorgeschoßnen Kapitals dagegen bilden im Gegensatz dazu: Zirkulierendes oder flüssiges Kapital.(#159)

#160

-hilfsstoffe gehen nicht stofflich in das produkt ein, wie die arbeitsmittel, aber sie muessen nach jeder periode vollstaendig ersetzt werden, aber ihr wert geht in das produkt ein, sie bewahren keine eigene unabh gebrauchsgestalt dem produkt gegenueber wie die arbetismittel

(hilfstoffe sind konstantes kapital, aber kein fixes kapital)

-arbeitsmittel koennen, da sie ihre unabh stoffliche gestalt behalten, nur produktiv konsumiert werden

Ausnahme: transportmittel, die waehrend des produktionsprozesses individuell konsumiert werden koennen (bahnfahrt)

-rohstoffe hingegen befinden sich stofflich umgeformt im GW des produktes und koennen so auch individuell konsumiert werden

Diskussion

-aber die unterschiede verschwimmen auch teilweise zw rohstoff, hilfsstoff und arbeitsmittel

So gehn im Ackerbau z.B. die in Bodenmeliorationen zugesetzten Stoffe zum Teil als Produktbildner in das Pflanzenprodukt ein. Andrerseits ist ihre Wirkung über eine längre Periode, z.B. 4 - 5 Jahre verteilt. Ein Teil derselben geht daher stofflich in das Produkt ein und überträgt damit zugleich seinen Wert auf das Produkt, während ein andrer Teil in seiner alten Gebrauchsform auch seinen Wert fixiert. Er dauert fort als Produktionsmittel und erhält daher die Form von fixem Kapital. Als Arbeitsvieh ist ein Ochse fixes Kapital. Wird er gegessen, so fungiert er nicht als Arbeitsmittel, also auch nicht als fixes Kapital.(#160)

-das etwas fixes kapital ist, entspringt einzig und allein aus seiner eigentuemlichen art der zirkulation

#161

-ein arbeitsmittel ist zugleich auch produkt seines vergangenen produktionsprozesse und damit kein fixes kapital

-erst seine funktion als arbeitsmittel macht es zu fixem kapital, also er in seiner produktiven konsumtion durch einen kapitalisten

-alle umstaende gleichgesetzt, waechst die fixiertheit mit der dauerhaftigkeit des arbeitsmittels

-ist sein voller wert an das produkt abgegeben, dh seine gebrauchsform als produktbildner erloschen, sein GW, ist es wertlos, hoert auf kapital zu sein

Verhält sich ein Produktionsmittel, welches kein Arbeitsmittel im eigentlichen Sinne ist, z.B. Hilfsstoff, Rohmaterial, Halbfabrikat etc., mit Bezug auf Wertabgabe und daher auf Zirkulationsweise seines Werts, wie die Arbeitsmittel, so ist es ebenfalls stofflicher Träger, Existenzform von fixem Kapital.(#161)

Kritik

#162

Man macht bestimmte Eigenschaften, die den Arbeitsmitteln stofflich zukommen, zu unmittelbaren Eigenschaften des fixen Kapitals, z.B. die physische Unbeweglichkeit, etwa eines Hauses. Es ist dann stets leicht nachzuweisen, daß andre Arbeitsmittel, die als solche auch fixes Kapital sind, die entgegengesetzte Eigenschaft haben, z.B. die physische Beweglichkeit, etwa eines Schiffs. (#162)

-oder man macht die oekonom form zu eigenschaften der dinge, die somit von natur aus kapital sind

-arbeitsmittel sind dies in jedem produktionsprozess, erst im kapitalistischen werden sie zu produktivem kapital, zu kapitalfunktionen

-und der unterschied arbeitsmittel / arbeitsgegenstand bekommt hier eine neue form als unterschied zw fixem und zirkulierendem kapital

Vieh als Arbeitsvieh ist fixes Kapital; als Mastvieh ist es Rohmaterial, das schließlich als Produkt in die Zirkulation tritt, also nicht fixes, sondern zirkulierendes Kapital.(#162)

#163

-die blosse fixierung in einem sehr langen produktionsprozess macht aber auch aus zB samen kein fixes kapital, sondern er bleibt rohstoff

Ob, je nach der Art des Produktionsprozesses oder dem bezweckten Nutzeffekt, dies Fixiertsein länger oder kürzer dauert, bewirkt nicht den Unterschied von fixem und zirkulierendem Kapital.(#163)

#164

Umschlag des fixen kapitals

-der wertteil, den das fixe kapital durch abnutzung verliert, zirkuliert mit dem produkt und fliesst als geld zurueck

-dh der wert des fixen kapitals zirkuliert teilweise bzw verbleibt in der produktionssphaere anderenteils an seine naturalform gebunden

-im laufe der abnutzung verwandelt sich dieser wert immer mehr in geld, waehrend seine urspruengliche naturalform vergeht

-die umschlagszeit des fixen kapitalteils betraegt die produktive lebensdauer seines traegers, also bis zur notwendigkeit seines ersatzes

#165

-die maschine verwandelt sich also langsam in geld, in form des geldreservefonds

-die roh- und hilfsstoffe vergehen waehrend der produktion vollstaendig und uebertragen so ihren gesamten wert (gehen sie stofflich in das produkt ein, oder nicht) nicht also stueckweise, ihre zirkulation ist so nicht gebrochen

#166

Arbeitskraft, bzw variables Kapital

-die AK wird zu ihrem tageswert fuer eine bestimmte zeitgekauft, wird bestandteil des kapitals

-in der produktion setzt sie dem produkt nicht nur seinen wert, sondern auch noch mehrwert zu

Das Äquivalent ihres Werts, das die Arbeitskraft während ihrer Funktion dem Produkt zusetzt und das mit der Zirkulation des Produkts in Geld verwandelt wird, muß aus Geld beständig in Arbeitskraft rückverwandelt werden oder beständig den vollständigen Kreislauf seiner Formen beschreiben, d h. umschlagen, wenn der Kreislauf der kontinuierlichen Produktion nicht unterbrochen werden soll.(#165)

-ihr wert geht also vollstaendig in das produkt ein und bestimmt somit die AK als zirkulierendes kapital

-der dem arbeiter gezahlte lohn ist nur die geldform der benoetigten lebensmittel, die vom arbeiter individuell konsumiert werden um die AK zu reproduzieren

-beim betrachteten umschlag geht es aber nicht um diese lebensmittel, sondern um die gekaufte AK, die vom kapitalisten produktiv konsumiert wird

-somit sind nicht diese lebensmittel traeger des zirkulierenden kapitals, sondern der arbeiter mit seiner AK

Der Wert des flüssigen Kapitals - in Arbeitskraft und Produktionsmitteln - ist vorgeschossen nur für die Zeit, während welcher das Produkt fertiggemacht wird, je nach der Stufenleiter der Produktion, welche mit dem Umfang des fixen Kapitals gegeben ist. Dieser Wert geht ganz in das Produkt ein, kehrt also durch den Verkauf des Produkts ganz wieder aus der Zirku- <167> lation zurück und kann von neuem vorgeschossen werden. Die Arbeitskraft und die Produktionsmittel, worin der flüssige Kapitalbestandteil existiert, werden in dem Umfang, der für die Bildung und den Verkauf des fertigen Produkts nötig ist, der Zirkulation entzogen, aber sie müssen beständig durch Rückkauf, durch Rückverwandlung aus der Geldform in die Produktionselemente, ersetzt und erneuert werden. (#166 ff)

#167

Zusammenfassung

1. verschiedenheit des stofflichen gehaltes des produktiven kapitals (zb als maschine oder oel, gebrauchswertseite)

=>umschlagscharakteristik als die bestimmten weise der wertuebertragung auf das produkt (wertseite)

=>die formbestimmtheit als fixes oder zirkulierendes kapital entspringt so nur aus der verschiedenheit des umschlages

#168

-nur das produktive kapital spaltet sich derart, nicht geld- oder warenkapital, der gegensatz existiert nur fuer und innerhalb des produktiven kapitals

2. die umschlagszeit des fixen umfasst mehrere umschlagszeiten des zirkulierenden kapitals

-ein teil des wertes muss staendig an die gebrauchsform in der produktionssphaere gebunden bleiben, bis zu dessen verloeschen

-der andere zirkuliert mit dem fertigen produkt

3. fuer den kapitalisten wird der wert des fixen kapitals in gaenze in die zirkulation geworfen und kommt nur stueckweise wieder zurueck

-das fixe kapital bedarf keines weiteren vorschusses bis zu seinem ersatz

-der wert des fixen kapitals durchlaeuft nur in seiner wertseite den kreislauf des kapitals und auch nur stueckweise

-erst am ende seiner lebenszeit ist der umschlag vollstaendig

4. die elemente des zirkulierenden kapitals sind ebenfalls waehrend der produktion dort fixiert

-aber sie muessen jedesmal wieder ersetzt werden, durch neue exemplare ihrer selbst oder erneuten kauf der AK (auch anderer exemplare)

II. Bestandteile, Ersatz, Reparatur, Akkumulation des fixen Kapitals

-einzelne teile des fixen kapitals haben verschiedene lebensdauer -> verschiedene umschlagszeiten

-wir haben

  1. verschleiss durch den arbeitsprozess selbst (zuege auf der schiene nach anzahl und geschwindigkeit)

  2. solchen durch die natuerliche abnutzung des materials (faeulnis von schwellen)

  3. den moralischen verschleiss (verbilligung der arbeitsmittel, loks und wagen im wert von 40.000PfSt auf 30.000PfSt)

-der ersatz der arbeitsmittel passiert dann schon in ihrer neuen form

Der Verschleiß (abgesehn vom moralischen) ist der Wertteil, den das fixe Kapital allmählich durch seine Vernutzung an das Produkt abgibt, in dem Durchschnittsmaß, worin es seinen Gebrauchswert verliert. (#171)

-manche arbeitsmittel muessen am ende ihrer lebensdauer in einem stueck ersetzt werden (pferd) oder auch stueckweise (schiene), bzw teilweise (teile einer maschine)

-auch gleichartige teile koennen unterschiedliche lebensdauer haben (schienen im bahnhof oder auf freier strecke)

[erweiterung der prod]

-der abgenutzte werteil (durchschnittsverschleiss) zirkuliert und kommt als geld dem geldreservefond zu, dieser kann aber zu einer ausdehnung der prod genutzt werden oder zb zur verbesserung der maschinen

In kürzren oder längren Abschnitten findet so Reproduktion statt, und zwar - vom Standpunkt der Gesellschaft betrachtet - Reproduktion auf erweiterter Stufenleiter; extensiv, wenn das Produktionsfeld ausgedehnt; intensiv, wenn das Produktionsmittel wirksamer gemacht. Diese Reproduktion auf erweiterter Stufenleiter entspringt nicht aus Akkumulation - Verwandlung von Mehrwert in Kapital -, sondern aus Rückverwandlung des Werts, welcher sich abgezweigt, in Geldform losgelöst hat vom Körper des fixen Kapitals, in neues, entweder zuschüssiges oder doch wirksameres, fixes Kapital derselben Art. (#172)

-wie diese verbessungen oder erweiterterungen passieren koennen haengt zb von der stofflichen beschaffenheit der maschinen ab, oder der konkreten art der prod, ihren bedingungen (zb raumbedarf)

Es hängt dies großenteils vom verfügbaren Raum ab. Bei einigen Gebäuden kann man Stockwerke in der Höhe zusetzen, bei andren ist Seitenausdehnung, also mehr Boden nötig. Innerhalb der kapitalistischen Produktion werden einerseits viele Mittel verschwendet, findet andrerseits viel zweckwidrige Seitenausdehnung dieser Art (zum Teil zum Schaden der Arbeitskraft) bei der allmählichen Ausdehnung des Geschäfts statt, weil nichts nach gesellschaftlichem Plan geschieht, sondern von den unendlich verschiednen Umständen, Mitteln etc. abhängt, womit der einzelne Kapitalist agiert. Hieraus entsteht große Verschwendung der Produktivkräfte. (#172)

[erhaltung]

-fixes kapital erfordert (auch bei nichtbenutzen) erhaltungskosten

-gratis erhaltung: die AK gibt dies gratis indem sie den wert der arbeitsgegenstaende uebertraegt und die arbeitsmittel erhaelt durch gebrauch, erhaltung ihres GW'es

-positive arbeitsauslage: zb reinigung der maschine:
Die Maschinerie muß von Zeit zu Zeit gereinigt werden. Es <174> handelt sich hier um zusätzliche Arbeit, ohne welche sie gebrauchsunfähig wird; um bloße Abwehr schädlicher elementarer Einflüsse, die vom Produktionsprozeß unzertrennlich sind, also um Erhaltung im werkfähige Zustand im wörtlichsten Sinn. (#173ff)

-es ist hier nicht arbeit von, sondern an der maschine, notw zusaetzliche arbeit

Wir haben gesehn , daß in der eigentlichen Industrie diese Arbeit der Reinigung von den Arbeitern gratis in den Ruhepausen und eben deswegen auch oft während des Produktionsprozesses selbst vorgeht, wo sie die Quelle der meisten Unfälle wird. Diese Arbeit zählt nicht im Preis des Produkts. Der Konsument erhält sie sofern gratis. Andrerseits hat der Kapitalist so die Erhaltungskosten seiner Maschine umsonst. Der Arbeiter zahlt in eigner Person, und dies bildet eins der Selbsterhaltungsmysterien des Kapitals, die der Tat nach einen juristischen Anspruch des Arbeiters auf die Maschinerie bilden und ihn selbst vom bürgerlichen Rechtsstandpunkt aus zu ihrem Miteigentümer machen. (#174)

-diese sind also elemente des fluessigen kapitals

#175

-zu verschiedenen lebenszeiten des fixen kapitals braucht man verschiedene masse zusaetzlicher arbeit (zb im alter meistens mehr)

-die beschaedigungen die eine reperatur notw machen, sind zufaelliger natur

Einerseits ist die wirkliche Ausgabe an Arbeitskraft und Arbeitsmitteln für Reparaturarbeiten zufällig, wie die Umstände selbst, welche diese Reparaturen ernötigen; der Umfang der nötigen Reparaturen ist verschieden verteilt auf die verschiednen Lebensperioden des fixen Kapitals. Andrerseits ist bei Schätzung der durchschnittlichen Lebensperiode des fixen Kapitals unterstellt, daß es beständig in werktätigem Zustand erhalten wird, teils durch Reinigung (wozu auch die Reinhaltung der Lokale gehört), teils <176> durch Reparatur, so oft wie erheischt. Die Wertübertragung durch Verschleiß des fixen Kapitals ist auf dessen durchschnittliche Lebensperiode berechnet, aber diese durchschnittliche Lebensperiode selbst ist darauf berechnet, daß das zur Instandhaltung erheischte Zusatzkapital fortwährend vorgeschossen wird.
Andrerseits ist es ebenso klar, daß der durch diese zuschüssige Ausgabe von Kapital und Arbeit zugesetzte Wert nicht in den Preis der Waren eingehn kann gleichzeitig mit der wirklichen Ausgabe. Ein Spinner z.B. kann diese Woche sein Garn nicht teurer verkaufen als vorige Woche, weil ihm diese Woche ein Rad gebrochen oder ein Riemen zerrissen ist. Die allgemeinen Kosten der Spinnerei haben sich in keiner Weise verändert durch diesen Unfall in einer einzelnen Fabrik. Hier, wie bei aller Wertbestimmung, bestimmt der Durchschnitt. Die Erfahrung zeigt den durchschnittlichen Umfang solcher Unfälle und der nötigen Erhaltungs- und Reparaturarbeiten während der durchschnittlichen Lebensperiode des in einem bestimmten Geschäftszweig angelegten fixen Kapitals. Diese Durchschnittsausgabe wird verteilt auf die Durchschnitts-Lebensperiode und wird in entsprechenden aliquoten Teilen auf den Preis des Produkts geschlagen und daher durch den Verkauf desselben ersetzt.
(#175ff)

-also geht der durchschnittliche wert der reparaturarbeiten (zb loehne der schlosser als variables kapital) in den wert des produktes ein

Die Art der Buchführung ändert natürlich nichts an dem wirklichen Zusammenhang der Dinge, worüber Buch geführt wird. Es ist aber wichtig zu bemerken, daß es in vielen Geschäftszweigen Gewohnheit ist, die Reparaturkosten mit dem wirklichen Verschleiß des fixen Kapitals in folgender Art zusammenzurechnen. (#176ff)

#178

-also wir haben Ersatz des Verschleisses und Arbeiten der Erhaltung und Reparatur

-vom gesell standpunkt aus muss auch ersatz von zb durch naturkatastrophen angerichteten schaeden stattfinden, also schon deswegen eine ueberproduktion (versicherung)

[unterscheidung]

Die Grenze zwischen eigentlicher Reparatur und Ersatz, zwischen Erhaltungskosten und Erneuerungskosten, ist eine mehr oder weniger fließende. Daher der ewige Streit, bei Eisenbahnen z.B., ob gewisse Ausgaben Reparatur oder Ersatz sind, ob sie aus laufender Ausgabe oder dem Grundkapital bestritten werden müssen. Übertragung von Reparaturausgaben auf <179> Kapitalkonto, statt auf Revenuekonto, ist das bekannte Mittel, wodurch Eisenbahndirektionen ihre Dividenden künstlich in die Höhe schrauben.
..
Praktisch unmöglich und zwecklos wird die Trennung von Ersatz und Erhaltung des fixen Kapitals in der Landwirtschaft, wenigstens soweit sie noch nicht mit Dampf arbeitet.
(#178ff)

-bei sehr dauerhaften einrichtungen (bruecken) ist der verschleiss, damit auch die reperaturkosten ein verschwindendes

[ausblick]

Betrachten wir dies bloß unter der Voraussetzung der einfachen Geldzirkulation, ohne alle Rücksicht auf das erst später zu entwickelnde Kreditsystem, so ist der Mechanismus der Bewegung dieser: Im ersten Buch (Kap. III, 3a.) wurde gezeigt, daß, wenn ein Teil des in einer Gesellschaft vorhandnen Geldes stets als Schatz brachliegt, während ein andrer als Zirkulationsmittel, resp. als unmittelbarer Reservefonds des direkt zirkulierenden Geldes fungiert, die Proportion beständig wechselt, worin sich die Gesamtmasse des Geldes auf Schatz und auf Zirkulationsmittel verteilt. In unserm Fall wird nun Geld, das als Schatz in der Hand eines größern Kapitalisten in größrem Umfang aufgehäuft sein muß, beim Einkauf des fixen Kapitals auf einmal in Zirkulation geworfen. Es verteilt sich selbst wieder in der Gesellschaft als Zirkulationsmittel und als Schatz. Durch den Amortisationsfonds, worin nach Maßgabe des Verschleißes des fixen Kapitals dessen Wert zu seinem Ausgangspunkt zurückfließt, bildet ein Teil des zirkulierenden Geldes wieder Schatz - für längre oder kürzre Zeit - in der Hand desselben Kapitalisten, dessen Schatz bei Ankauf des fixen Kapitals sich in Zirkulationsmittel verwandelt und von ihm entfernt hatte. Es ist eine beständig wechselnde Verteilung des in der Gesellschaft existierenden Schatzes, der abwechselnd als Zirkulationsmittel fungiert, und dann wieder als Schatz aus der Masse des zirkulierenden Geldes abgeschieden wird. Mit der Entwicklung des Kreditwesens, welche der Entwicklung der großen Industrie und der kapitalistischen Produktion notwendig parallel geht, fungiert dies Geld nicht als Schatz, sondern als Kapital, aber in der Hand nicht seines Eigentümers, sondern andrer Kapitalisten, denen es zur Verfügung gestellt ist. (#182)

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last update 10.06.01