Kapital
Team Leitner
Thema Kapital Bd.I. III. Abschnitt, Kapitel 5. Arbeitsprozess und Verwertungsprozess (Konspekt)
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5 Arbeitsprozess und Verwertungsprozess

5 Arbeitsprozess und Verwertungsprozess (» E)

  [Der rote Faden]
=> Im 4. Kapitel war zuletzt die besondere Ware Arbeitskraft mittels der allgemeinen Ware Geld vom Kapitalisten eingekauft worden. Somit war der letzte Schritt in der Verwandlung von Geld in Kapital in der Zirkulationsspäre getan. Diese wird nun verlassen und der Blick auf den Prozeß des Gebrauchs der Arbeitskraft gelenkt, auf den Prozeß, wo der Mehrwert produziert wird. Es geht in dem vorliegenden Abschnitt III um den Produktionsprozeß des absoluten Mehrwertes.
  [Der Arbeitsprozess - als notwendiges Moment des Produktionsprozesses]
"Der Gebrauch der Arbeitskraft ist die Arbeit selbst“."
  • Damit die AK ihre Arbeit in Waren darstellen kann, muß sie sie in Gebrauchswerten darstellen.
  • Die Produktion von Gebrauchsgütern ändert ihre allgemeine Natur nicht dadurch, das sie unter der Kontrolle und für den Kapitalisten vor sich geht.
  • Der Arbeitsprozeß wird also zunächst unabhängig von seiner gesellschaftlichen Form betrachtet.
 
[Reduktion des Arbeitsprozesses auf seine überhistorischen Momente]
  • Arbeit ist zunächst ein Prozeß zwischen Mensch und Natur, der den Stoffwechsel mit der Natur durch seine eigene Tätigkeit vermittelt regelt und kontrolliert.
  • Der Mensch tritt der Natur selbst als Naturmacht gegenüber.
  • Indem er auf die äußere Natur wirkt und sie sich aneignet, verändert, verändert er zugleich seine eigene Natur.
 
[Allgemeine Bestimmung der Arbeit - Der Mensch als Naturkraft]
" Was aber von vornherein den schlechtesten Baumeister vor der besten Biene auszeichnet, ist, daß er die Zelle in seinem Kopf ge- baut hat, bevor er sie in Wachs baut. Am Ende des Arbeitsprozesses kommt ein Resultat heraus, das beim Beginn desselben schon in der Vorstellung des Arbeiters, also schon ideell vorhanden war.(MEW Bd. 23, S. 193) "
 
[Bestimmung der Denkfähigkeit als wichtigstes Unterscheidungsmerkmal zwischen Mensch und Tier]
  • Die Erde (ökonom. incl. Wasser) ohne zutun des Menschen findet sich als allgemeiner Gegenstand der Arbeit vor.
  • Arbeitsgegenstände werden also in der Natur vorgefunden, um aber Arbeitsgegenstand zu werden, müssen sie aus ihrem unmittelbarem Naturzusammenhang gelöst werden. (der Fisch dem Wasser etc.)
  • Das Arbeitsmittel ist ein Ding oder ein Komplex von Dingen, die vom Arbeiter zwischen sich und dem Arbeitsgegenstand geschoben werden, um den Arbeitsgegenstand zu bearbeiten.
  • Der menschliche Arbeitsprozeß ist charakterisiert durch die Schöpfung und den Gebrauch von Arbeitsmitteln.
  • Arbeitsmittel sind Gradmesser der Entwicklung menschlicher Arbeitskraft und Anzeiger gesellschaftlicher Verhältnisse, worin gearbeitet wird.
 
[Gegenstand und Mittel der Arbeit:]
  • Im Arbeitsprozeß bewirkt also die Tätigkeit des Menschen durch das Arbeitsmittel eine von vornherein bezweckte Veränderung des Arbeitsgegenstandes.
  • Der Prozeß erlischt im Produkt.
  • Das Produkt kann jedoch erneut in einen Arbeitsprozess als Produktionsmittel eingebracht werden.
 
[Arbeit als teleologische Setzung - zweckmässige vermittelnde Tätigkeit]
Vom Standpunkt des Resultats betrachtet, also vom Produkt:
  • so erscheinen Arbeitsmittel und Arbeitsgegenstand als Produktionsmittel
  • und die Arbeit als produktive Arbeit.
  • diese Bestimmung der produktiven Arbeit nach der Seite des stofflichen Resultats reicht nicht hin für den kap. Produktionsprozeß
  • Die Arbeit verbraucht ihre stofflichen Elemente, ihren Gegenstand und ihr Mittel, verspeist diesselben und ist daher Konsumtionsprozeß, produktive Konsumtion.
 
[produktive Arbeit und produktive Konsumtion]
Der Arbeitsprozess als kapitalistischer Arbeitsprozess ist bestimmt durch:
  1. Der Arbeiter arbeitet unter der Kontrolle des Kapitalisten, der seine Arbeitskraft gekauft und die ihm damit gehört.
  2. Das Produkt ist Eigentum des Kapitalisten, nicht des Produzenten. Der Kapitalist zahlt den Tageswert der Arbeitskraft, ihm gehört der Gebrauch der Ware.
 
[erste Formbestimmungen des kapitalistischen Arbeitsprozesses]
  • Der Kapitalist, der Waren einkauft, um Waren herzustellen, tut das nicht ihres Gebrauchswerts wegen,
  • sondern, weil er eine Ware herstellen möchte, deren Erlös höher als die Summe der zu ihrer Herstellung benötigten Waren ist.
  • Er möchte nicht nur einen Gebrauchswert, sondern Wert und vor allem Mehrwert herstellen.
  • Wie die Ware selbst Einheit von Gebrauchswert und Wert,
  • muß ihr Produktionsprozeß Einheit von Arbeitsprozeß und Wertbildungsprozeß sein.
 
[Der Verwertungsprozess - als hinreichendes Moment des Produktionsprozesses]
  • Wertbildend ist die Arbeit als abstrakte Arbeit (Doppelcharakter der Arbeit).
  • Als wertbildend zählt die gesellschaftlich notwendige Arbeit.
  • Arbeitet der Arbeiter solange bis er den Gegenwert seiner Arbeit im Produkt vergegenständlicht hat, hat eine Wertbildung stattgefunden, jedoch noch keine Mehrwertbildung.
 
[Betrachtung des kapitalistischen Produktionsprozess als Wertbildungsprozess]
  • Der Kapitalist hat den Gebrauchswert der Arbeitskraft, die Arbeitskraft selbst, für eine Zeitdauer gekauft, in der es dem Arbeiter möglich ist, unter der Kontrolle des Kapitalisten mehr Wert zu produzieren, als der Gegenwert des Wertes der Arbeitskraft ausmacht.
  • Der Verwertungsprozeß ist ein über einen gewissen Punkt hinaus verlängerter Wertbildungsprozeß.
 
[Betrachtung des kapitalistischen Produktionsprozess als Verwertungsprozess]
Die Arbeitskraft ist für einen Zeitraum von z. B. 12h pro Arbeitstag vom Kapitalisten gekauft. In 6h Arbeit vergegenständlicht die Arbeitskraft das Äquivalent ihres Werts (Lohn) im Produkt. Die anderen 6h setzt die Arbeitskraft dem Produkt genau so Wert zu, die dem Kapitalisten nichts kostet, die die Arbeitskraft umsonst für ihn arbeitet. Die Arbeitskraft setzt dem Produkt Mehrwert zu, den sich der Kapitalist aneignet.
 
[Mehrwertbildung mittels Mehrarbeitszeit]
  • Als Einheit von Arbeitsprozeß und Wertbildungsprozeß ist der Produktionsprozeß Produktionsprozeß von Waren,
  • als Einheit von Arbeitsprozeß und Verwertungsprozeß ist er kapitalistischer Produktionsprozeß, kapitalistische Form der Warenproduktion
 
[der kap. Produktionsprozess ist Einheit von Arbeitsprozeß und Wertbildungsprozeß]

{Sollten uns kritische Kritiker doch mal erklären, dass an dieser Stelle kein Unterschied zwischen kapitalistischen und nichtkapitalistischen Waren und deren Produktion gemacht wird. Immerhin ist die hier angesprochene kapitalistische Warenproduktion historisches Fakt. Sollte Marx diesen historischen Formbestimmungen etwa eine reine Logorhö entgegengesetzt haben? Oder ist dies nicht die schlichte gedankliche Wiederspieglung von Verhältnissen selbständiger einfacher Warenproduzenten.(d.V.)}

Somit sind die Formbestimmungen des Arbeitsprozesses, welche ihn als Verwertungsprozess kennzeichnen, dargelegt und der Rote Faden geht nun über zu den Funktionsräumen der am Produktionsprozess beteiligten Kapitalanteile, als konstantem und variablen Kapital =>

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last update : Fri Mar 04 19:16:46 CET 2005 Leitner
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